Diagnostik

Wie „Sherlock Holmes“ müssen die internistischen Rheumatologen „Indizien“ sammeln, also verschiedenste Informationen, und diese zu einem Gesamtbild („Diagnose“) zusammensetzen.

Zwar spielen dabei Laborbefunde eine wichtige Rolle, am wichtigsten ist jedoch die „Anamnese“, also die genaue Befragung des Patienten zu seinen Befunden. Danach folgt die körperliche Untersuchung, die beim Rheumatologen immer auch eine gründliche Untersuchung der Gelenke und der Wirbelsäule beinhaltet.

Dies beides zusammengenommen ermöglicht schon in 70 bis 80% der Fälle eine Diagnose, die sich dann durch weitere Maßnahmen wie Bildgebung bestätigt. Die Meinung, dass rheumatische Erkrankungen alleine aus dem Blut diagnostiziert werden können, ist ein Irrglaube. So ist der Rheumafaktor bei 30% aller Menschen über 60 Jahren positiv, obwohl sie gesund sind, umgekehrt ist er bei 40% der Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis negativ.

Das Fehlen eines Rheumafaktors im Blut heißt also keineswegs, dass der Patient keine rheumatoide Arthritis hat.

Patienten mit Spondyloarthritiden, also zum Beispiel einer ankylosierenden Spondylitis (früher „Morbus Bechterew“ genannt) haben häufig im Blut keinerlei Entzündungszeichen, obwohl sie schwere Entzündungen an der Wirbelsäule haben.

Das Vorhandensein des genetischen Merkmals HLA-B27 (dabei handelt es sich um ein Molekül auf der Oberfläche von antigenpräsentierenden Zellen des Immunsystems) bedeutet keineswegs, dass der Betreffende eine Spondyloarthritis bekommt oder hat, umgekehrt sind bis zu 30% der Patienten mit Spondyloarthritiden (je nachdem, um welche Untergruppe es sich handelt) HLA-B27 negativ. Ganz problematisch ist die Bestimmung von Bakterientitern – es gibt zum Beispiel eine hohe „Durchseuchung“ mit Streptokokken, Chlamydien und auch Borrelien, so dass ein einmalig erhöhter Titer (auch wenn es sich um IgM handelt) noch lange nicht bedeutet, dass die aktuellen Symptome des Patienten tatsächlich mit dem gemessenen Titer zusammenhängen.

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